Sich bewusst werden

Letztens sagte eine Freundin zu mir „Du hast dich verändert.“ Ich fand dies nicht weiter schlimm, denn sie sprach etwas aus, was ich selbst nicht im Stande war zu sehen bzw. nicht sehen wollte.

Wir alle verändern uns Tag für Tag, physisch, emotional und geistig. Bei mir lag der Fokus bereits seit ein paar Jahren auf der geistigen Ebene. Mein Ziel war es, mich selbst zu erkennen. Doch konnte ich es lange Zeit nicht sehen, obwohl ich so stark daran arbeitete. Gestern, als ich dann ein paar freie Minuten hatte, um über meine Entwicklung nachzudenken, stellte ich gleich an mehreren Stellen fest, dass ich mich verändert hatte. Zum Beispiel war ich durch meine mentale Arbeit nun in der Lage, mich mehr nach außen zu öffnen, meine Sicht der Dinge zu teilen, mich öffentlich zu zeigen. Ich postete auf meinem Instagram Account einfach ein Bild von mir selbst, ohne darüber nachzudenken. Früher hätte das, was für andere selbstverständlich ist, bei mir etliche „Nein, das kann ich doch nicht machen, weil…“-Schleifen in meinem Kopf ausgelöst.

Dabei ist mir aufgefallen, dass ich dabei bin das leidige Thema, das mich seit Kindheitstagen davon abhält voranzukommen, aufzubrechen und zu transzendieren. Seitdem ich klein bin, war ich schüchtern und zurückhaltend und selbst heute fallen mir viele Dinge, die den Kontakt zu anderen Menschen beinhalten, noch schwer, doch ich habe einen Weg für mich gefunden, dies zu überwinden. Und dieser Weg ist sehr simpel. Es ist der Weg, den einem jeder rät, aber der so schwer fällt, ihn umzusetzen, wenn man nicht an sich selbst glaubt. Es ist das ins kalte Wasser springen, das einfach ausprobieren, das einfach mal machen, es tun, anstatt es nur in Gedanken als Luftschlösser stehen zu lassen, es zu materialisieren. 

Als ich angefangen habe, einfach Dinge zu tun und festgestellt habe das gar nichts Schlimmes passiert, das nicht das eintritt, was ich mir in meiner Fantasie zusammengebaut habe, fiel es mir leichter und leichter, es immer und immer wieder in unterschiedlichen Situationen auszuprobieren. Auch ist mir aufgefallen, dass die Dinge, die ich gemeistert habe, wo ich mich durchgebissen habe, mir im Nachhinein nun total leicht fallen. Zum Beispiel bin ich seit 2018 Vegetarierin.

Am Anfang fiel es mir extrem schwer, nach 34 Jahren von einem Tag auf den anderen fleischlos zu kochen, auch wenn ich zuvor schon sehr wenig Fleisch gegessen hatte. Was sollte ich nun kombinieren? Kartoffeln mit Gemüse? Nudeln mit Soße? Aber wer suchet, der findet und so deckte ich mich zunächst mit diversen Kochbüchern ein. Fand interessante Blogs zum Thema und probierte mich aus. Als das vegetarische Kochen klappte, ging die Suche dahingehend weiter, dass ich mich mit der Zubereitung und der Herstellung von Lebensmitteln beschäftigte. Daraufhin ließ ich bestimmte Lebensmittel ganz weg oder ersetzte sie mit alternativen Zutaten. 

Zum Beispiel suchte ich gesündere alternativen, zu den 5 weißen Lebensmitteln (Weißmehl, weißer Zucker, pasteurisierte Milch, weißer Reis, raffiniertes Salz), die nachweislich durch ihre Verarbeitung, in größeren Mengen nicht gesund für den menschlichen Körper sind. Ich fand hierzu den Satz einer Fitnessexpertin super, welche sagte: „Wenn ihr euch wundert, warum eure Kinder so heiß auf Lebensmittel mit weißem Zucker sind, müsst ihr nur überlegen, was genauso raffiniert ist wie weißer Zucker oder Puderzucker … Kokain und Heroin.“

Heute bin ich auf dem Weg dahin, vegan zu leben und bin manchmal frustriert, das es so schwer ist, vegan zu kochen, doch dann muss ich daran denken, das ich vor ein paar Jahren genauso über das vegetarische kochen gedacht habe und weiß das ich auch das schaffen kann, wenn ich ausreichend Zeit und Willen in dieses Projekt stecke.

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Die Ruhe nach dem Sturm ist die Ruhe vor dem Sturm

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