dorothee andrew

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Papierzettelchen

Vor den Ferien fragte ich in die Whats App Schulgruppe meine Tochter, ob die Lehrerin für die Kommunikation nicht auf die Postzettelchen verzichten sollte und besser eine E-Mail schreiben könne, da dies nicht nur besser für die Umwelt sei, sondern auch die Nachverfolgung von dem, was kommuniziert wurde, erleichtern würde. Daraufhin antworteten die meisten mit: “Ist mir egal.” 

Dies ärgerte mich. Daraufhin wurden wild Emojis durch die Gruppe von Bratwürsten etc. geschickt, um zu zeigen, wie “wurscht” es einigen Eltern war. Aber warum ärgerte mich das? Warum ließ mich dies wütend werden. Ich hatte mich hier nicht persönlich angegriffen gefühlt. Denn jeder darf ja seine Meinung auf seine Weise äußern und haben, aber mich störte etwas andres. Mich störte der nicht vorhandene Blick für Zusammenhänge.

Wir leben im 21 Jahrhundert, wir fordern mehr digitale Bildung für unsere Kinder, aber als Eltern können wir uns scheinbar noch nicht von Papierzettelchen trennen.

Dies ließ mich Nachdenken, warum es den Eltern egal war? Vielleicht konnten sie die Vorteile nicht sehen, vielleicht dachten sie in ihrem Alltag nicht darüber nach, wie ihr Handeln die Umwelt um sie herum beeinflusst. Wie sollten sie es erkennen, wenn sie nicht einmal als Kind dafür sensibilisiert wurden, was es bedeutet, in die Umwelt integriert zu sein, wenn ihnen als Kindern nicht gezeigt wurde, das wir ein Organismus sind, der sich gemeinsam entwickelt und an dem wir gemeinsam arbeiten müssen, damit er funktioniert.

Wenn wir kein Bewusstsein für unsere Umwelt haben, haben wir auch kein Bewusstsein für uns. Wir reflektieren uns nicht und versuchen auch nicht, uns selbst zu verbessern, da wir zum einen nicht wissen, wie wir das machen können, noch sehen wir die Vorteile, die diese Reflexion für uns bereithält. Und mit Umweltbewusstsein meine ich nicht Umweltschutz im klassischen Sinne. Ich meine damit wie ich meiner Umwelt begegne, mit ihr kommuniziere, sie wahrnehme. Dies geschieht auf den drei Ebenen geistig, emotional und physisch. Auf diesen drei Ebenen kommunizieren und handeln wir die ganze Zeit. Bewusst wie auch unbewusst.

Wenn es also etwas gibt, was wir unseren Kindern beibringen sollten, dann ist es ein Bewusstsein für unsere Umwelt. Wir sollten ihnen zeigen, wie wir auf sie durch unser eigenes Handeln Einfluss nehmen. Es ist also wichtig ihnen die Zusammenhänge zwischen dem eigenen Handeln und den daraus resultierenden äußeren Einfluss aufzuzeigen. Sowie die wiederkehrenden Kreisläufe und Zyklen zu erklären, die uns die Möglichkeit geben, mit ihnen zu arbeiten. Doch wenn wir denken, dass wir keinen Einfluss auf die Umwelt haben, weder physisch, emotional noch geistig, wenn wir denken, dass wir als Einzelne nichts bewirken können. Wenn uns alles egal ist, wird die Umwelt um uns herum so tot sein wie die Emotion, die wir damit verbinden.